Am 21. Juli 1994 starb in Gladbeck der junge Drogengebraucher Ingo Marten. Seiner Mutter gelang es unter Mithilfe der Stadt, eine Gedenkstätte für Ingo und andere verstorbene Drogengebrauchende zu installieren, der in den nächsten Jahren weitere Orte der Erinnerung und Mahnung folgten. Der erste Gedenktag für verstorbene Drogengenbrauchende wurde 1998 begangen.
Im Laufe der letzten 25 Jahre hat sich dieser Tag nicht nur in unserem Nachbarland Deutschland zum größten Aktions-, Trauer- und Präventionstag im Bereich illegalisierter Substanzen entwickelt. Der 21. Juli wird mittlerweile international durch eine Vielzahl von Gruppen getragen, deren drogen- und gesundheitspolitische Ansichten und Ziele durchaus unterschiedlich sein können.
Trotz dieser Tatsache sind sie sich einig in dem Ziel, das Überleben von Drogengebrauchenden zu sichern und eine menschenwürdige Drogenpolitik zu fordern.
Die Zahl der Drogentoten in Österreich hat im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Es gab 248 Todesfälle, bedingt durch eine Überdosis. Dies ist die höchste Zahl an substanzbedingten Todesfällen seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Jahr 2021 gab es 235 Todesfälle durch Überdosis, im Jahr 2020 waren es 196 und im Jahr 2018 starben 154 Menschen an einer Überdosis.
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Todesfälle bei jungen Menschen unter 25 Jahren. Im Jahr 2018 machten Todesfälle in dieser Altersgruppe 18 % aller Todesfälle durch Überdosis aus, im Jahr 2022 waren es 27 %.
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Todesfälle bei jungen Menschen unter 25 Jahren.
Es wird vermutet, dass dies auf die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und/oder die erhöhte Reinheit der einzelnen Substanzen zurückzuführen ist.
Todesfälle, bei denen Opioide festgestellt wurden, sind nach wie vor am häufigsten.
(vgl. Epidemiologiebericht Sucht 2023, Illegale Drogen, Alkohol und Tabak, S 46ff und vgl. European Drug Report 2024: Trends and Developments S 152ff)